Es begann Silvester 2017. Eine Autofahrt durch Essen, nicht lang vor Mitternacht. Strassenlaternen zogen eine nach der anderen vorbei. Der Mittelstreifen, ein sanfter Rhythmus. Stetig. Im Tempolimit, im Zwiegespräch: Walter und Punkt.
Saffa Insel. Wir möchten noch bleiben, doch es wird langsam kalt. Keine Sitzheizung, nur der letzte Sonnenstrahl, der sich hinter die Hügelkette verdrückt. Aber auch dieser nicht mehr warm. Nur noch die Erinnerung von Wärme, aber das hilft nicht.
Thalwil bei Sonnenaufgang. Ein erhabener Moment. Der See funkelt, eine Fanfare vom Hechtyphon, strahlend. Als würde ein schöner Hahn krähen und vom neuen Tag berichten, noch bevor dieser sich entfalten konnte. Ein präkognitiver Blick in die Zukunft. Der Hahn weiss. Das Hechtyphon spürt.
Schwarzwaldstimmung im frühen Sommer. Die Fasanen werden unruhig. Rauschen der Autobahn, der Mittelstreifen, immer dieser Mittelstreifen. Grummelige Stimmung allerseits. Ein Tee aus der Kanne, ein Brot in der Hand geschnitten. Die Fasane brauchen nicht fürchten. #vegan
Ziele für 2023. Mit dem Ruderboot auf dem Unteren Letten. Reue. Menschen, Gerede, Massen, Geräusche als würde einer am Kontrabass sägen. Unerträglich. Sinfonisch chaotisch und dieser kalte Wind. Vielleicht doch ein nächster Versuch im Sommer. Die Arme brennen vor Anstrengung
Pale Moon over Gockhausen. Ein Dezember ohne Schnee. Es beginnt Silvester 2022. Eine Busfahrt durch Zürich – der 33er. Pale Ale kalt wie draussen und die Scheiben beschlagen. Haus an Haus ziehen vorbei, es ruckelt, es piept bevor sich die Türen schliessen und die Hydraulik ein letztes Mal pffft macht. Trockene Luft, Zone 30 und Charme und Schande.

Florian Walter und Noah Punkt spielen ihr Debutwerk Charme und Schande. Eine aufregende Reise in Ton und Klang. Von den nächtlichen Strassen Essens bis zur trügerischen Idylle der schweizerischen Vorstädte vertonen sie mit Hechtyphon und Kontrabass Geschichten. Geschichten wie aus dem Buch des Lebens. Es begann Silvester 2017, eine Autofahrt, der Mittelstreifen und Charme und Schande lagen in der Luft.